Die Tropenbäume fallen wie Dominosteine. Die Abholzung in Brasilien hat in diesem Jahr um über die Hälfte zugenommen gegenüber dem gleichen Zeitraum im letzten Jahr.
„Schlimmer als je zuvor: Während die Welt auf Corona schaut, holzt Brasilien den Regenwald ab“, so titelt Focus Online (15.06.2020). In dem Artikel beschreibt Michael Odenwald wie ein Video des brasilianischen Umweltministers in die Medien gelangte. Der Umweltminister – wohl gemerkt der Umweltminister – will im Regenwald riesige Flächen für Bergbau, Agrarindustrie und Holzfäller freigeben.
Dazu twitterte Greta Thunberg: „Stellt euch vor, was gesagt wurde, als die Kamera aus war“. Die schwedische Klima-Aktivistin war erschüttert: „Unsere gemeinsame Zukunft ist nur ein Spiel für sie.“
Boykott der Supermärkte
In Großbritannien will man die Abholzung des Regenwaldes nicht mehr einfach hinnehmen. Laut der Frankfurter Zeitung vom 20. 05. 2020 drohen britische Supermarktketten wie Tesco und Sainsbury nun mit einem Boykott von südamerikanischen Produkten. Insbesondere richtet sich der Boykott gegen einen Erlass, der die Landnahme von öffentlichen Flächen nachträglich legalisieren würde.
Bolsonaro: Tod Zehntausender
„Brasiliens ultrarechter Staatschef Bolsonaro steht wegen seiner Umweltpolitik international in der Kritik“, schreibt die Frankfurter Rundschau. Er sei eng mit der brasilianischen Agrarlobby verbündet und bezweifele die Verantwortung des Menschen für den Klimawandel.
Der bekannte Amazonas-Bischof Erwin Kräutler nimmt kein Blatt vor den Mund. Er wirft dem Präsidenten Brasiliens Jair Bolonaro „menschenverachtende Handeln“ im Umgang mit dem Coronavirus vor. Die Vatican News zitieren den Bischof mit den Worten: Bolsonaro nehme den Tod Zehntausender Menschen in Kauf.
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