Kinder in Kriegsgebieten

Als Soldaten kämpfen, nach Kriegsende traumatisiert ins Leben zurück

16 Millionen Kinder wurden im Jahr 2015 in Konfliktgebieten geboren.

 

UNICEF hat diesen Spot gedreht, um auf den Wahnsinn aufmerksam zu machen.

Kinder in Kriegsgebieten als Soldaten

Doch nicht nur als Zivilisten leiden Kinder im Krieg. Hunderttausende Kinder und Jugendliche müssen weltweit als Soldaten kämpfen. In Südamerika war es die angeblich linke Farc-Guerilla, unter der Kinder als Soldaten kämpften. Aufgrund des Friedensvertrags der Rebellen mit der kolumbianischen Regierung sind die Kindersoldaten jetzt frei. Obwohl jetzt 2000 Kinder entlassen sind, bedeutet dies nicht für alle ein gutes Leben. Denn viele ehemalige Kindersoldaten wollen nicht zurück in ihre Heimatdörfer. Dort würden sie nicht respektiert oder gar verfolgt. 

Das Kinderhilfswerk terre des hommes unterstützt die ehemaligen Kindersoldaten. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Trauma-Arbeit und Bildung. Erst wenn die traumatischen Erlebnisse verarbeitet sind, beginnt für die Kinder ein neues Leben. 

Flucht zu den Rebellen

Oft liegen traumatische Erfahrungen noch vor dem Leben als Kindersoldat. Häusliche Gewalt oder sexueller Missbrauch im Elternhaus führen manchmal dazu, dass Kinder zu Rebellen fliehen. Doch einen Möglichkeit wieder aus zusteigen gibt es dann für sie nicht mehr. Auf Fluchtversuche steht meist die Todesstrafe, selbst für Kinder. 

Ralf Willinger, Referent bei terre des hommes berichtet allerdings auch positive Fälle. Zum Beispiel über Yina. Das Mädchen war als Kämpferin bei der Farc. Heute dagegen arbeitet sie als Krankenschwester und leitet Jugendgruppen. 

Noch aber ist der Frieden in Kolumbien nicht gesichert. Denn die entwaffneten Kämpfer müssen ins zivile Leben eingegliedert werden. Die Gesellschaft braucht Versöhnung. Zudem stellt die Entschädigung der Opfer eine große Herausforderung dar.

Paradoxer weise zeigt der Friedensprozess auch negative Auswirkungen. Denn die Farc hatte große Regenwaldgebiete unter ihrer Kontrolle. Jetzt aber sind diese wieder frei zugänglich. Das heißt, nicht nur illegale Holzfäller und Goldsucher drängen nun in den Dschungel. Agrar-Konzerne und Bergbauunternehmen haben bereits ihr Augenmerk auf die Ressourcen des kolumbianischen Regenwalds geworfen. 

Quellen: 

  • Der Sonntag: Interview mit Ralf Willinger „Aussteigen ist unmöglich“ (18. Februar 2018)
  • Webseite Terre des hommes

 

Weiter auf AMAZONAS.de oder im Web (Werbung):


Über Bernd Kulow 168 Artikel
Als Journalist gestalte ich diese Webseite. Seit 2 Jahren bin ich freischaffender Filmemacher unter dem Namen MANGO-Film. Gearbeitet habe ich für dpa, DIE ZEIT, stern, Frankfurter Rundschau, Hörfunk und Fernsehen. Der Regenwald hat mich von klein auf fasziniert. Mehrfach war ich in Mittel- und Südamerika unterwegs. Dabei hat mich vor allem der Amazonas Dschungel beeindruckt.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*