Mohrenkaiman wieder auf Beutejagd

Der größte Fleischfresser Südamerikas kehrt zurück

Black Caiman
Mohrenkaiman (Blackcaiman) by_leofleck_678

Der Mohrenkaiman ist der größte Kaiman überhaupt. Im Amazonas Dschungel fürchten ihn die Menschen. Fast war er ausgerottet. Jetzt kommt er zurück.

In den meisten Regionen war er bis vor einigen Jahren fast ausgestorben. Nur in Guyana traf man den Mohrenkaiman noch häufiger an. Dort zeigten sich die Mohrenkaimane aber nicht mehr an offenen Ufern. Sie lebten zurückgezogen in überschwemmten Wäldern oder in der Nähe von Seen.

Sie fürchteten die Krokodil-Jäger.

Das Comeback des Größten

Doch jetzt kehren die größten Raubtiere des südamerikanischen Kontinents zurück. Bis zu 6 Meter lang werden die Mohrenkaimane (Melanosuchus niger).

Häufig liegen sie getarnt im Wasser. Dann ragen nur noch ihre Augen hervor. Mit ihren auffallend großen Augen beobachten sie ihre Beute. Wie alle Krokodile haben ihre Augen eine senkrechte Pupille. Diese können sie stark erweitern. Dann fällt mehr Licht ins Auge. Somit ist der Kaiman gut ausgestattet, um nachts oder in der Dämmerung zu jagen.

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Denn die Kaimane sind nachtaktiv. Ausgewachsene Tiere kriechen in der Dunkelheit aus dem Wasser und flach über den Boden. Dann spähen sie nach größeren Tieren, jagen zum Beispiel Wasserschweine.

Wegen ihres Leders fast ausgerottet

Mohrenkaimane paaren sich in der Trockenzeit. Aus Pflanzenteilen baut das Weibchen dann ein Hügelnest. Dies Nest wird bis zu eineinhalb Meter groß. Über 30 Eier legt das Kaiman-Weibchen ins Nest. Nach zehn Wochen schlüpfen die Jungtiere, bewacht vom Mutter-Kaiman.

In den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts hatten Jäger die Mohrenkaimane fast ausgerottet. Das Krokodilleder war begehrt. Zu der Zeit wusste man sehr wenig über die Mohrenkaimane. Erst in den letzten Jahrzehnten haben sich Naturforscher für diese großen Krokodile interessiert.

Der Black Caiman (Mohrenkaiman) vermehrt sich wieder vor allem in Schutzgebieten. Doch es gibt einen Schwarzmarkt für sein Fleisch. Krokodil-Schützer markieren die Kaimane und wissen, in welchen Gewässern sie sich vermehren. Die Fischer des Gebiets sollen später bestimmte Kaimane zum Verzehr fangen dürfen. 

Unfassbar: Jaguar schnappt sich Mohrenkaiman

Unglaublich wie ein Jaguar sich einen riesigen Mohrenkaiman aus dem Fluss holt. Zuerst ein Sprung vom Ufer ins Wasser. Der Jaguar weiß genau, wo er zupacken muss. Dann wird  der gefährliche Kaiman zur Mahlzeit für den Jaguar. 

Wilhelm von Humboldt berichtet von einem Krokodil, offenbar ein Mohrenkaiman, das es auf eine Länge von 7,22 Meter brachte. Es war tot ans Ufer geschwemmt worden. Humboldt selbst hat es gemessen. Offenbar gab es zu der Zeit noch größere Kaimane. Häufiger als den Mohrenkaiman trifft man den Brillenkaiman (Caiman yacare) im Amazonas an. Diese Echse erreicht allenfalls zweieinhalb Meter Länge.

Bildernachweis:

  • Mohrenkaiman im Fluss: leofleck [CC BY-SA 2.5 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5), GFDL via Wikimedia Commons

Quellen:

  • Mark O´Shea & Tim Halliday: Reptilien & Amphibien, München 2007
  • WWF.at: Artenlexikon
Über Bernd Kulow 168 Artikel
Als Journalist gestalte ich diese Webseite. Seit 2 Jahren bin ich freischaffender Filmemacher unter dem Namen MANGO-Film. Gearbeitet habe ich für dpa, DIE ZEIT, stern, Frankfurter Rundschau, Hörfunk und Fernsehen. Der Regenwald hat mich von klein auf fasziniert. Mehrfach war ich in Mittel- und Südamerika unterwegs. Dabei hat mich vor allem der Amazonas Dschungel beeindruckt.

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