In der Vorgeschichte entsprang der Amazonas in Afrika. Als der riesige Kontinent Gondwana vor 130 Millionen Jahren entzwei brach, entstanden Afrika und Südamerika. Damit veränderte sich auch der Verlauf des Uramazonas.
Vor Millionen von Jahren sah die Erde noch ganz anders aus. Wissenschaftler gehen davon aus, dass damals die Quelle des Uramazonas in Afrika lag.
Denn die Kontinente waren vor 130 Millionen Jahren noch nicht auseinander gedriftet. Der Superkontinent aus diesen frühen Zeiten wird Gondwana genannt. Er bestand aus dem heutigen Indien, Afrika, Südamerika, Australien und der Antarktis. Der Uramazonas floss damals auf diesem Kontinent von Osten nach Westen und mündete in den Pazifik. Mit einer Länge von 14.000 Kilometern war der Uramazonas der längste Fluss, den es jemals auf der Erde gab.
Doch der riesige Kontinent Gondwana brach durch tektonische Verschiebung auseinander. Was wir heute als Südamerika bezeichnen driftete nach Westen.
Der Amazonas – Fließrichtung gewechselt
Nachdem Südamerika mit der Pazifischen Platte zusammen traf, falteten sich die Anden an der Westküste des Kontinents auf. Der Uramazonas konnte nicht weiter in den Pazifik fließen, die Anden versperrten jetzt den Weg. Daher kehrte sich die Fließrichtung des südamerikanischen Teils um, so dass sich der Amazonas nun in den Atlantik ergießt. Noch heute erkennen Wissenschaftler Spuren dieser Änderung der Fließrichtung.
Wissenschaftler erklären mit dieser Theorie, warum es im Oberlauf des Amazonas, also mitten auf dem Kontinent, Tiere gibt, die sonst in Meeresnähe vorkommen. Zum Beispiel Rochen, Garnelen, Seezungen, Seekühe und Delfine leben nur im Oberlauf des Amazonas, aber nicht weiter unten in der Nähe des Meeres. Nach den Erkenntnissen der Wissenschaftler gerieten diese Tiere in den Amazonas, als dieser noch in den Pazifik mündete. Mit dem Auffalten der Anden wurden die Tiere vom Pazifik abgeschnitten.
In dem Buch „Uramazonas“ berichten der Biologe Sepp Friedhuber und der Geologe Gero Hillmer von ihrer abenteuerlichen Expedition zum Amazonas. Die beiden Wissenschaftler verfolgen den ehemals 14.000 Kilometer langen Lauf des Uramazonas von den üppig grünen Anden bis ins trockene Herz der Sahara, seinem prähistorischen Quellgebiet.
Quellen:
- Sepp Friedhuber: Uramazonas – Fluss aus der Sahara, Steinfurt 2006
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