Die Vernichtung des Regenwalds hat seit den 80iger Jahren eine große Widerstandsbewegung hervorgebracht. Doch der Kampf für den Regenwald bedeutet auch heute noch für viele ein hohes Risiko.
In den 80iger Jahren brannte der Regenwald in großem Ausmaß. Aufgrund eines Programms der brasilianischen Regierung. Damit wollte die Regierung Rinderzüchter und Bauern auf den brand gerodeten Flächen ansiedeln. Das sollte den Fortschritt für Brasilien bringen. Doch es brachte auch den Kampf für den Regenwald.
Denn der Welt wurde das Ausmaß der Vernichtung bald überdeutlich. Wissenschaftler veröffentlichten Gegenüberstellungen von Satellitenbildern. Daraus ging die immense Zahl der Waldbrände und damit die Vernichtung des Amazonas Regenwalds hervor.
Diese Dokumentation der New York Times zeigt den Kampf für den Regenwald. Weshalb er begann und wie er sich ausweitete. Außerdem wie Sting und weitere internationale Sänger und Bands den Widerstand unterstützten. Andererseits aber auch wie Großgrundbesitzer nicht vor Mord und Totschlag zurück schreckten.
Kampf für den Regenwald
Die Zerstörung des Regenwalds brachte eine starke Widerstandsbewegung hervor. Indigenas, berühmte Sänger, Priester, Umweltaktivisten, Gewerkschafter – sie alle engagierten sich für den Regenwald. Doch bald stießen die Interessen unversöhnlich auf einander. Einerseits die Rinderzüchter, Holzfäller, Farmer und Goldgräber und andererseits die Urwaldbewohner und Regenwaldschützer.
Im Folgenden kam es zu Schießereien. Dabei bezahlten zwei jugendliche Kautschukzapfer, die an einer friedlichen Demonstration teilgenommen hatten, den Protest mit ihrem Leben. Zudem erschossen bezahlte Killer einen Gewerkschafter und einen Gummizapfer.
Chico Mendes, brasilianischer Gewerkschafter, setzte sich für besser Löhne und Arbeitsbedingungen für die Kautschukarbeiter ein. Als er zum engagierten Regenwaldschützer wurde, kam er ganz oben auf die Todesliste der Großgrundbesitzer. Sie setzten Killer, Pistoleiros auf ihn an. Sechsmal entkam er den Todesschützen. Zwei Leibwächter waren immer bei ihm. Doch am 22. Dezember 1988 erschossen ihn zwei angeheuerte Killer, die ihn tagelang beobachtet hatten. Chico Mendes starb, weil er für ein würdiges Leben der Kautschukzapfer und Indianer in einem intakten Regenwald gekämpft hatte.
Children of the Amazon: Chico Mendes from Green21 on Vimeo.
Der Mord an Chico Mendes machte den Widerstand gegen die Vernichtung des Regenwalds weltweit bekannt. Plötzlich hatte der Kampf für den Regenwald die Aufmerksamkeit der Welt. Und gleichzeitig ging das Morden weiter. Insbesondere dort wo Indianer den Bodenspekulanten ein Dorn im Auge waren, schickten sie bezahlte Mörder.
Goldgräber vergiften den Urwald
Zu den Waldrodungen der Farmer und Holzhändler kam bald eine weitere Gefahr für den Regenwald. Mehr als 35.000 Goldgräber fielen in den Urwald ein, in das Gebiet der Yanomami. Bei der Goldwäsche vergiften sie den Regenwald mit Quecksilber. Die Goldgräber im Yanomami Gebiet riefen den bekanntesten deutschen Abenteurer auf den Plan. Rüdiger Nehberg begab sich unter Lebensgefahr in den Dschungel zu den Goldgräbern. Niemand von den Goldgräbern durfte auch nur ahnen, dass er nicht auf ihrer Seite stand.
In Gefahr bringt den Regenwald heute vor allem sein enormes Potenzial an Wasserkraft. Die brasilianische Regierung plant in dem riesigen Flusssystem des Amazonasbecken riesige Wasserkraftwerke zu bauen. Der Widerstand gegen den Staudamm São-Luiz-do-Tapajós hatte 2016 Erfolg. Die Regierung stoppte den Bau des Staudamms.
Altamira: Konferenz im Dschungel
Die Indianer des Regenwalds kamen 1989 zu einer fünftägigen Konferenz in Altamira zusammen. Die Augen der Weltöffentlichkeit waren auf diese Konferenz gerichtet. In den reichen Industrieländern war mittlerweile erkannt, dass die Vernichtung der Regenwälder das Klima auf dem Globus verändern würde. Der Erhalt der Regenwälder ist im Interesse der gesamten Erdbevölkerung. „Wenn der Regenwald stirbt, ist auch mein Land in Gefahr“, sagte der britische Sänger Sting auf der Konferenz.
Die Konferenz zeigte Wirkung. Immer größere Gebiete erklärte die brasilianische Regierung zu Indianerschutzgebieten. Heute geht die Regierung vor allem in diesen Schutzgebieten gegen organisierte Holzfällerbanden und Umweltverbrecher vor.
Bildernachweise:
- Beitragsbild Chico Mendes 1988 via Wikimedia Commons, by Miranda Smith, Miranda Productions, Inc.
Quellen:
- Andrew C. Revkin: Chico Mendes – Tod im Regenwald, München 1990. Originalausgabe: „The Burning Season – the Murder of Chico Mendes and the Fight for the Amazon Rain Forest“, Boston 1990
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