Ayahuasca – Rausch oder Trance?

Psychoaktive Pflanze der Schamanen findet neue Anhänger

ayahuasca

Die psychoaktive Pflanze Ayahuasca verbreitet sich in den Städten in Südamerika. Ursprünglich war sie nur bei den Indigenen in Heilungszeremonien wesentlich. Doch jetzt hat selbst Rockmusiker Sting seine Erfahrungen mit Ayahuasca erzählt.

Das berauschende Ayahuasca-Getränk erzeugt Halluzinationen. Den Schamanen der indigenen Gruppen in den Regenwäldern Südamerikas gibt es angeblich die Möglichkeit Krankheiten zu erkennen und zu heilen. Es versetzt die indianischen Heiler in einen Trance-Zustand. Doch seit kurzem findet die psychoaktive Pflanze auch bei Brasilianern in den Städten Anklang. Überdies reisen zunehmend US-Amerikaner und Europäer in den Amazonas Regenwald, um Erfahrungen mit dem Sud der Lianen-Pflanze zu machen. Einer von ihnen ist Andrew Brook.

Er reiste im August 2014 ins Kapitari Center im peruanischen Amazonas Gebiet in der Nähe von Iquitos. Das Center hat der Shamane Luis Culquiton, bekannt als Don Lucho, 1980 gegründet.

Dort nahm Andrew an Ayahuasca Zeremonien teil. Er meinte, dass so ein wunderschöner Platz und eine so schöne Reise einen kreativen Ausdruck verdient haben. Deshalb produzierte er diese Musik und dies Video, um seine Eindrücke und einige Sounds von der Reise zu teilen.

In August of 2014 Andrew Brook traveled to the Peruvian Amazon to take part in some Ayahuasca ceremonies at Kapitari. Such a beautiful place and journey deserved a creative expression. He produced this music and video to share some of the sights and sounds along the way. 

Die Selbstdarstellung des Kapitari Shamanic Healing Center findet sich hier auf der Webseite www.kapitari.org

Ich kann dazu keine Beurteilung abgeben. Bei YouTube finden sich aber viele Videos, in denen Menschen, die in dem Center waren, über ihre Erfahrungen berichten.

Rockmusiker Sting: religiöse Empfindungen

Der britische Rockmusiker Sting suchte ebenfalls Erfahrungen mit Ayahuasca. In einem Interview spricht er über das Amazonas Rauschmittel. Er erzählt, wie sein Geist und sein Körper darauf reagierten. Daher bezeichnet er den Zustand unter dem Einfluss der Droge als echte religiöse Empfindung.

Shamanische Heilpraktiken studiert

Der Psychologe, Anthropologe und Author Alberto Villoldo hat über 25 Jahre lang die shamanischen Heilpraktiken im Amazonas untersucht. Auf Grund seiner Einblicke zeigt er in dieser Dokumentation, unter welchen Bedingungen Ayahuasca seine heilsame Wirkung entfaltet. Nach seiner Einschätzung handelt es sich nicht um eine Droge, sondern um ein pflanzliches Medikament.

Wir erfahren auch, wie der Heilungsprozess abläuft. Doch die inellektuelle Erkenntnis hilft in diesem Fall nicht weiter. Denn allein die eigene Erfahrung mit Ayahuasca ist ausschlaggebend. Demzufolge kommen in dem Film unterschiedlichste Menschen zu Wort, die dieser Erfahrung für ihr Leben profitiert haben. 

Bevor man jedoch die Erfahrung mit Ayahuasca macht, braucht man vor allem Vertrauen zu dem Shamanen.

Ayahuasca: in den USA frei für religiösen Gebrauch

Ayahuasca ist ein haluzinogener Pflanzensud. Die Angehörigen diverser Amazonas-Ethnien gebrauchen die Droge in rituellen religiösen Zeremonien, um sich in einen Trance-Zustand zu versetzen. Mittlerweile ist das Rauschmittel in den Amazonas Ländern weit verbreitet. In den USA ist es sogar für den rituellen religiösen Gebrauch freigegeben. Hingegen ist in Deutschland der Umgang ohne Erlaubnis grundsätzlich strafbar.

Ich selbst habe die Ayahuasca Erfahrung noch nicht gemacht. Ich ermuntere auch niemanden dieses zu tun.

Ursache der Krankheit herausspucken

Bei vielen indigenen Gemeinschaften gehört Ayahuasca (Banisteriopsis caapi) ganz zentral zu ihrer traditionellen Medizin. Denn die Pflanze enthält psychoaktive Wirkstoffe (Alkaloide wie Harmin und Harmalin). Häufig stellen die Indigenen mit Ayahuasca und weiteren Pflanzen ein berauschendes Getränk her. Dieser Pflanzensud versetzt den Schamanen in eine Art Trancezustand. Dadurch werden seine Heilkräfte geweckt. Meist nimmt auch der Patient einige Schlucke zu sich. Nach einer halben Stunde setzt normalerweise die Wirkung ein. Patient und Schamane sind nun durch Halluzinationen miteinander verbunden.

Dann bekommt Tabak eine wesentliche Bedeutung. Der Schamane bläst Tabakrauch über den Patienten. Mit einem Blätter-Strauß streicht er danach über den Körper des Patienten. Am Höhepunkt der Zeremonie beginnt er die Krankheit herauszusaugen und auszuspucken. Rituelle Lieder begleiten diese Zeremonie. Die Wirkung der haluzinogenen Pflanze dauert einige Stunden.

Liane mit seltenen Blüten

Die Gattung Banisteriopsis umfasst beinahe 100 Arten. Diese Pflanzen sind in den Regenwäldern Amazoniens verbreitet. Dort bildet Ayahuasca als große Ranken und kann als starke Liane verholzen. Bei den Quichua, die größte indigene Gruppe in Ecuador, heißt die Pflanze denn auch „Seelenranke“. Die Liane blüht äußerst selten. Dann bringt sie leicht rosa gefärbte Blüten hervor.

Quellen:

  • Wikipedia Artikel „Ayahuasca“, Juli 2016
  • Sacha Runa – Menschen im Regenwald von Ecuador, Palmen Garten Frankfurt am Main, 2001

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Über Bernd Kulow 168 Artikel
Als Journalist gestalte ich diese Webseite. Seit 2 Jahren bin ich freischaffender Filmemacher unter dem Namen MANGO-Film (www.mango-film.de). Gearbeitet habe ich für dpa, DIE ZEIT, stern, Frankfurter Rundschau, Hörfunk und Fernsehen. Der Regenwald hat mich von klein auf fasziniert. Mehrfach war ich in Mittel- und Südamerika unterwegs. Dabei hat mich vor allem der Amazonas Dschungel beeindruckt.

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