Am 5. Juli 2016 griffen Zöllner bei einem Frosch-Züchter in Siegen zu. Sie beschlagnahmten elf vom Aussterben bedrohte, sehr seltene Pfeilgiftfrösche (Oophaga histrionica).
Die Frösche unterliegen den Vorschriften des Washingtoner Artenschutzübereinkommens. Dort sind sie im Anhang B der Verordnung (EG) Nr. 338/97 gelistet. Illegaler Tierhandel jedoch gefährdet die seltenen Frösche weiterhin.
Auf die Spur kamen die Fahnder dem 43-Jährigen Siegener durch einen anonymen Hinweis. Demnach wollte der Siegener die geschützten Pfeilgiftfrösche illegal verkaufen. Die Staatsanwaltschaft Siegen leitete darauf hin ein Ermittlungsverfahren ein und erließ den Durchsuchungsbeschluss.
Der Siegener Züchter zeigte den Ermittlern seine legale Froschzucht und hoffte, dass damit die Sache erledigt sei. Doch mit der Vollstreckung des Durchsuchungsbeschlusses in dem mehrstöckigen Einfamilienhaus fanden die Zöllner eine verschlossene Tür. Genau dieser eine Raum mitten in der Wohnung sei untervermietet, behauptete der Züchter. Doch dann ergab er sich mit den Worten „Jetzt habt ihr mich!“ und öffnete den Raum. Dahinter befand sich seine geheime illegale Pfeilgiftfroschzucht.
Als ihm klar wurde, dass die Zöllner seine teuren Frösche beschlagnahmen würden, brach er unter Tränen zusammen.
Illegaler Tierhandel bringt viel Geld
Die Zöllner brachten die Frösche vorläufig in eine zoologische Abteilung in Bonn. Die Gattung der Punktierten Pfeilgiftfrösche (Oophaga histrionica) kommt natürlicherweise in Kolumbien vor. Doch dort sind diese Tiere mittlerweile sehr selten. Die Nachzucht ist nur sehr schwer möglich. Deshalb übersteigt die Nachfrage bei Sammlern bei Weitem das Angebot an legalen Tieren. Der Wert der beschlagnahmten Frösche beläuft sich auf circa 5.500 Euro.
Die Einfuhr von geschützten Tieren dieser Art aus Südamerika ist nur unter Vorlage einer CITES-Bescheinigung legal möglich.
Doch die illegale Einfuhr nach Europa funktioniert weiterhin. Belem, die Hafenstadt am Amazonas, ist ein Zentrum, in dem wilde Tiere aus dem umgebenden Regenwald verkauft werden.
Tausende wilde Tiere kommen hier in Belem in Brasilien in den Handel und landen in Europa und Nordamerika. Ein großes Geschäft.
Quelle:
- Pressemeldung www.zoll.de: „Giftiger Artenschutz“ vom 07. Juli 2016
Leider ist es eher die Habitatzerstörung, die viele Frösche an den Rand des Aussterbens gebracht hat, als die Entnahme von Fröschen für „Liebhaber“.
Was aus dem Bericht nicht hervorgeht ist, ob der Mann die Frösche nun nur importiert und weiterverkauft hat oder tatsächlich illegal importierte Frösche gezüchtet hat.