
Rinderzüchter verfolgen den Jaguar, Felljäger töten ihn. In seinem Lebensraum wird er immer weiter eingeengt. Wie viele Jaguare leben noch in freier Wildbahn? Mit einer Fotofalle bringen Wissenschaftler Licht ins Dunkel.
Wie viele Jaguare gibt es in den einzelnen Schutzgebieten? Wie stark sind die Jaguare verbreitet? Welchen Lebensraum benötigt ein Jaguar? Wissenschaftler haben eine neue Methode entwickelt, um Antworten auf diese Fragen zu bekommen. Die Jaguare fotografieren sich sozusagen selbst – mittels einer Fotofalle. Naturfotografen nutzen schon seit längerem die Fotofalle. Sobald ein Tier sich der aufgebauten Kamera nähert, löst eine Lichtschranke den Auslöser aus.
Dabei erkannten die Forscher: Kein Jaguar sieht genauso aus wie ein anderer. Anhand der Musterung im Fell lassen sich die Tiere unterscheiden. So wissen die Wissenschaftler, ob derselbe Jaguar mehrmals die Fotofalle ausgelöst hat, oder ob es es ein anderes Tier war.
Aufgestellt werden die Kameras dort, wo man die Raubkatze vermutet. Hin und wieder sollen hingegen Wilderer in die Fotofalle getappt sein. Das Foto zeigte dann einen erschrockenen Wilderer statt eines Jaguars.
In diesem Video erwischt die Fotofalle, wie eine Rotte Pekaris panisch die Flucht ergreift. Die Weißbartpekaris (Tayassu pecari) suchen im Unterholz nach Futter. Da springt ein Jaguar ins Bild, doch verschwindet ebenso rasch wieder aus dem Blickfeld der Kamera. Aufnahmen, die der Biologe Mark Bowler vom Institute for Conservation Research in San Diego am Rio Napo in Amazonien machte.
Stärkste Verbreitung am Amazonas
Der Jaguar kann in unterschiedlichsten Zonen leben, von der Wüste bis zum tropischen Regenwald. In den USA findet man ihn vor allem im Süden Arizonas. Doch das ist sein nördlichstes Gebiet. Sein Lebensraum erstreckt sich dann durch Mexiko bis in den Norden Argentiniens. Am häufigsten kommt er jedoch im Amazonasbecken vor.
Schutzprogramm für den Jaguar
Die Wildlife Conservation Society setzt sich sehr engagiert für das Überleben des Jaguars ein. Für die 5.000 Jaguare, die in acht unterschiedlichen Landschaften leben, hat die Society Jaguar-Schutzprogramme entwickelt.
Die meisten Jaguare leben in Brasilien. Im Pantanal gibt es sie nur noch verstreut. Dort ist ihre Existenz gefährdet.
Obwohl der Jaguar tief verwurzelt in der Mythologie vieler amerikanischer Völker ist – so schrieben die Maya dem Jaguar übernatürliche Kräfte zu -, weiß man bis heute noch relativ wenig über die Raubkatze. Da insbesondere Rinderzüchter zu wenig über das Verhalten der Raubkatze informiert sind, jagen und töten sie die Tiere oft ohne Not. Sobald ein Rind vermisst wird, vermuten die Farmer dann in jedem Fall den Jaguar als Ursache. Doch Forscher haben herausgefunden, dass der Jaguar keine Rinder anfällt, solange wie diese hinter Zäunen bleiben. Mit dem Jaguarschutzprogramm sollen nun vor allem Rinderzüchter über das Verhalten von Jaguaren informiert werden. Damit will man vermeiden, dass Farmer weiterhin die Tiere unnötig töten.
Quellen:
- Wildlife Conservation Society
- Fotofalle ertappt jagenden Jaguar: Spektrum.de
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