Papst verurteilt Zerstörung des Amazonas

Indigene Völker Amazoniens nie so sehr bedroht wie heute

Papst Franziskus
pixabay

Papst Franziskus hat die Zerstörung des Regenwald scharf verurteilt. Zudem fordert er für die indigenen Kulturen Schutz durch die Regierungen.

Im Stadion von Puerto Maldonado in Peru sprach der Papst zu Tausenden von Repräsentanten indigener Gruppen aus Peru.

„Wahrscheinlich waren die autochthonen Völker Amazoniens in ihren Territorien nie derart bedroht wie sie es heute sind“, erklärte der Papst auf der Peru-Reise im Januar 2018.

Unmissverständlich bezeichnete er Bergbauaktivitäten, illegalen Holzeinschlag und Ölförderung als große Gefahren für den Regenwald.

„Lasst uns das historische Paradigma brechen, das den Amazonas als eine Einteilung von Staaten ansieht“, betonte der Papst. Dagegen müssten die Bewohner im Mittelpunkt stehen. Denn das sei Voraussetzung, um den Menschenhandel zu beenden. Außerdem rief er zum Kampf gegen den illegalen Holzeinschlag auf.

In seiner Rede hob das Kirchenoberhaupt außerdem die Bedeutung des jahrhundertealten Wissens der Amazonas-Völker hervor.

Ein Bericht über die Peru-Reise des Papstes von euronews.

Die Staaten forderte er auf, neue Rahmenbedingungen für die Ureinwohner zu schaffen. Denn nur so könnten Sprache, Kultur und Traditionen der Ureinwohner erhalten bleiben. Neben Vertretern peruanischer Amazonas-Völker waren auch Ureinwohner aus den Nachbarländern Bolivien und Brasilien angereist. Der Papst versprach den mehr als 4.000 Zuhörern mit ihnen für den Erhalt der Erde zu kämpfen. Zudem wolle er sich für ihre Kulturen einsetzen. Dagegen prangerte er die Gier nach Gold, Öl, Gas an und verurteilte die landwirtschaftlichen Monokulturen.

Andererseits stellte er sich hinter Initiativen und Projekte, die mit ihrem Engagement die Rechte der indigenen Völker stärkten.

Das Treffen in Puerto Maldonado gilt als ein Vorbote der Amazonas-Synode, die Papst Franziskus für 2019 im Vatikan einberufen hat.

Goldschürfer vergiften die Flüsse

Die Grenzregion „Madre de Dios“ im Regenwald ist Zentrum des illegalen Bergbaus in Peru. Dort schürfen mehr als 30.000 Bergarbeiter ohne Erlaubnis nach Gold. Dabei richten sie schwerwiegende Folgen an der Umwelt an. Ebenso schädigen sie die Gesundheit der Bewohner. Denn sie verschmutzen die Flüsse mit Schwermetallen. Zudem hat die Abholzung des Regenwalds nach Angaben eines Monitoring-Projekts in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Hierdurch gingen allein 2017 mehr als 20.000 Hektar Regenwald verloren. Ein neuer Negativrekord.

Aufzeichnung des gesamten Auftritts des Papstes im Stadion in Peru mit deutscher Übersetzung

Quellen:

Über Bernd Kulow 168 Artikel
Als Journalist gestalte ich diese Webseite. Seit 2 Jahren bin ich freischaffender Filmemacher unter dem Namen MANGO-Film. Gearbeitet habe ich für dpa, DIE ZEIT, stern, Frankfurter Rundschau, Hörfunk und Fernsehen. Der Regenwald hat mich von klein auf fasziniert. Mehrfach war ich in Mittel- und Südamerika unterwegs. Dabei hat mich vor allem der Amazonas Dschungel beeindruckt.

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