Spinnen im Dschungel

Nur 30 von 35.000 Spinnenarten sind gefährlich

Tarantula
Vogelspinne Foto: Simon Blüthenkranz

In den gleichmäßig warmen Regenwäldern finden Spinnen ideale Bedingungen, dadurch können sie länger leben und werden größer als Spinnen in gemäßigtem Klima. Manche Vogelspinnen werden bis zu 20 Jahren alt.

Die größten finden sich unter den 850 Vogelspinnen-Arten, die fast alle in den Tropen leben.

Entgegen verbreiteter Meinung sind die Vogelspinnen in der Regel ungefährlich für den Menschen. Sie haben nur ein schwaches Gift. Die großen Vogelspinnen sind am wenigsten giftig. Nur 30 von insgesamt 35.000 Spinnenarten auf der Welt sind gefährlich giftig.

Die Männchen sind bei den Spinnen meist kleiner. Für manche Spinnenart stellen sie deshalb eine potenzielle Beute dar. In der Tat werden von der „schwarzen Witwe“ die Männchen nach der Paarung verstümmelt oder manchmal aufgefressen.

Vogelspinnen erzeugen bei Gefahr ein Geräusch, das Feinde abschrecken soll. Dazu streichen sie mit ihren Tastern über bestimmte Körperstellen.

Die größte Vogelspinne der Welt lebt im Amazonas-Regenwald. Im Dunkeln lauern Vogelspinnen auf Beute. Der Giftbiss schützt sie vor Angreifern. 

„Streck deine Hand ganz ruhig zur tarántula hin“, weist mich Ernesto an. Meine Neugierde und mein Stolz sind stärker als meine Unsicherheit, ich versuche es. Im Zeitlupentempo strecke ich meine Hand zu der jetzt still sitzenden tarántula. es dauert eine Weile, aber dann nimmt sie meine Hand und meinen Arm als willkommenen Ausweg an: zögernd setzt der Vogelspinnenherr seine acht haarigen, pelzigen Beine auf meine Hand und klettert langsam meinen Arm hoch. Nana Nauwald, Buchautorin und Schamanenforscherin, erzählt von der Begegnung mit einer Vogelspinne im Regenwald in Peru. Sie weiß, solange man ruhig bleibt, greift eine Vogelspinne nicht an. Nur nachts wird sie aggressiver, dann nämlich ist sie auf Beute aus. 

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Auch Spinnen sind an ihre Umgebung angepasst (Mimese). Sie gleichen den Flechten.

300 Mäuse auf einen Schlag

Die giftigste Spinne überhaupt lebt in Brasilien: Phoneutria, eine Kammspinne. Das Gift der gefährlichsten Spinne der Welt kann 300 Mäuse auf einen Schlag töten.

Manche Spinnen, die keine Gifte haben, um sich zu verteidigen, ahmen giftige Spinnenarten nach. Sie geben sich ein gefährliches Aussehen. Andere ahmen Ameisen nach, da diese als Nahrung verschmäht werden. Die Ameisenspinnen gibt es vor allem in den Tropen. Dort haben sie jeweils andere Ameisen als Vorbild und so gibt es verschiedene Ameisenspinnen.

Während der Regenzeit ist die Jagd mit Blasrohr und Giftpfeilen für die Piaroa, einem indigenen Volk in Venezuela, schwer. Sie fangen dann Riesenvogelspinnen, die es nur hier gibt und die unter den Piaroa als besonderer Leckerbissen gelten.

Für manche Indianer im Amazonasgebiet gehören Vogelspinnen auf den Speiseplan. Die Piaroa-Indianer rösten die Spinnen über dem Feuer. Vor dem Verzehr werden die verkohlten Haare und die Giftklauen entfernt.

Auf der Erde gibt es insgesamt 60.000 Spinnenarten und davon 30.000 Webspinnen.

Über Bernd Kulow 168 Artikel
Als Journalist gestalte ich diese Webseite. Seit 2 Jahren bin ich freischaffender Filmemacher unter dem Namen MANGO-Film. Gearbeitet habe ich für dpa, DIE ZEIT, stern, Frankfurter Rundschau, Hörfunk und Fernsehen. Der Regenwald hat mich von klein auf fasziniert. Mehrfach war ich in Mittel- und Südamerika unterwegs. Dabei hat mich vor allem der Amazonas Dschungel beeindruckt.

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